Buchempfehlung: “Unser kleines Dorf”
von Ulli
Schule der Wertschätzung, 10. Mai 2010
Folgendes Buch wurde letzte Woche auf Ö1 vorgestellt:
Unser kleines Dorf: Eine Welt mit 100 Menschen
Darin wird das Weltgeschehen auf ein Dorf mit 100 Menschen heruntergedacht. Mit diesem Ansatz wollten die Autoren historische und statistische komplexe Zusammenhänge verständlich und leicht zugänglich machen. Und ich denke, es ist Ihnen gelungen. Was habe ich mir davon gemerkt?
Von den 100 Menschen im Dorf Globo leben 61 im “Weiler” Asien, 13 im Weiler Afrika, 12 im Weiler Europa (davon 6 in Osteuropa), 9 im Weiler Lateinamerika und 5 im Weiler Nordamerika. Letztere 5 vereinigen 50% der Rüstungsausgaben auf sich und jedeR von ihnen besitzt einen Revolver (11 Menschen im Dorf haben privat eine Schusswaffe).
17 Menschen der Dorfbevölkerung hungern. Das würde in keinem Dorf geduldet werden. 45 der BewohnerInnen müssen pro Tag mit weniger als 2 Dollar auskommen.
2 Menschen besitzen 50% des gesamten Vermögens, es sind Männer, beides Nordamerikaner. Umgekehrt besitzen 50 Menschen nur 1% des Vermögens. Allein diese Zahlen machen das erschreckende Ausmaß der Ungleichverteilung mehr als deutlich. Wie ist so etwas möglich?
Auch im Energieverbrauch spiegelt sich die Ungleichheit wider. So kommen auf eineN NordamerikanerIn pro Kopf 25 mal so viel Energie wie auf eineN InderIn, und 12 mal so viel Energie wie auf eineN ChinesIn. Im übrigen wurde seit 1900 weltweit mehr Energie verbraucht als in der gesamten Menschheitsgeschichte davor.
1820 hatte das Dorf erst 16 EinwohnerInnen. Manche von den 100 Menschen leben heute noch auf die gleiche Weise wie damals, bei anderen hat sich das Leben radikal verändert, in jeder Beziehung. Dazu zählt unser Leben im Weiler Europa.
Das Buch, das in einem kleinen Tiroler Verlag erschienen ist, wurde soeben zum 2. Mal aufgelegt. Bestellmöglicheit und mehr Details zu diesem lehrreichen Projekt finden sich unter:
http://www.teamglobo.net/