Buchbesprechung: Leidenswege der Ökonomie
Bund Naturschutz Bayern, Newsletter Mai 2015
Das Buch beginnt mit einem Zitat aus dem Apostolischen Schreiben EVANGELII GAUDIUM des Papstes Franziskus und greift die Symbolik des Kreuzweges auf um sie für einen Überblick über den Stand unserer wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zu nutzen.
„Bei keinem anderen Thema dieses Buches liegt die Leidens- und Kreuzwegmetapher so nahe wie beim Hunger. Viele der Betroffenen sind von Geburt an zum Hunger verurteilt, ihr Leben lang beschreiten sie die vielen Stationen eines täglichen Leidensweges und jeden Tag verhungern sie ein Stückchen, um schließlich einen vorzeitigen Tod zu sterben. Hunger vollzieht sich freilich langsam und in aller Stille und gehört dabei sicherlich zu den grausamsten Formen des Elends unserer Welt. Zudem gehört das Menschenrecht auf Nahrung zu den am häufigsten verletzten Menschenrechten, täglich und millionenfach.“, so beginnt die erste Station.
Alle Kapitel starten mit einem Kreuzwegbild und einem kurzen zusammenfassenden Text, gehen dann in eine Sammlung von Kurzmeldungen über und werden durch Grafiken abgerundet. Immer wieder gibt es Abzweigungen von den Leidenswegen, die in eine andere Zukunft weisen. Diesen Hoffnungsschimmern ist das letzte Kapitel gewidmet. Das Buch von Josef Nussbaumer, Professor für Wirtschaftsgeschichte, ist im März erschienen. Die Beschreibung dessen, woran unser Wirtschaftssystem krankt ist auf für Laien gut verständlich und nachvollziehbar.
Wer TTIP und CETA ablehnt, findet hier Lesestoff und Argumente.