Bericht: Unser kleines Dorf
Christine Prokorny
Bezirksblätter Tamsweg, 11.5.2015
Spielerisch die Welt verstehen! – Geht das überhaupt?
Dieser Frage sind die 1. Und 2. Klassen der LFS Tamsweg vor kurzem in einem ungewöhnlichen Projekt nachgegangen.
Im Rahmen des „Globospiels“ hat Mag. Stefan Neuner versucht auf teils unterhaltsame Weise Sensibilität für die oft schwierigen Lebenslagen der Menschen überall auf der Welt zu wecken. Das Globospiel ist auf den ersten Blick ein einfaches Kartenquartett oder eine systemische Aufstellung, auf den zweiten Blick macht es aufmerksam. Unser Handeln darf nicht isoliert gesehen werden sondern wir dürfen uns der Wechselwirkung und Reichweite unseres Tun bewusster werden.
Was wäre wenn die Welt ein Dorf von 60 Menschen wäre? In diesem Gedankenexperiment wurde versucht, 60 Schülerinnen und Schülern die globalen Lebensrealitäten begreifbarer und verständlicher zu machen. Wie würden diese Menschen leben? Wie hoch ist die Lebenserwartung? Wer hat Hunger? Hätten sie gute Bildungschancen? Wieviele haben keinen Zugang zu sanitärenanlagen? Wieviele auf der Erde haben Strom? Wer ist bewaffnet? Wie groß ist der ökologische Fußabdruck? So wurden in diesem fiktiven Dorf oft überraschende Erkenntnisse vor Augen geführt.
Abgerundet wurde der Projekt-Nachmittag am Abend mit einem Vortrag von Prof. Dr. Josef Nussbaumer, indem er noch viele Zusammenhänge im globalen Zusammenleben erläuterte und verständliche Antworten gab. So darf uns bewusst werden, dass ein heute bei uns geborener Mensch durchschnittlich gut 100 Jahre alt wird! Welche Auswirkung diese Entwicklung auf unser Sozialsystem oder auch unserer Volkswirtschaft haben kann, stimmte nachdenklich. Grundlagen für seine Ausführungen sind die Bücher „Unser kleines Dorf“ und mit brandaktuellen Zahlen, Daten, Fakten das gerade erschiene „Leidenswege der Ökonomie“
Die Botschaft der Autoren ist klar: Wir sind alle Nachbarn und FÜREINANDER verantwortlich.!
Organisiert wurde das Projekt in Zusammenarbeit mit dem Lungauer Frauentreff und der Lungauer Kulturvereinigung. Der Reinerlös des Projektes wurde einer bedürftigen Familie im Lungau gespendet.