Ipoint – Gute Ideen

Bericht: “Gute Ideen für ein besseres Zusammenleben”
von Andreas Exenberger
ipoint, 28. Juni 2012

Am 27. Juni fand in den Räumlichkeiten des Landesschulrats für Tirol die Preisverleihung an die Siegerprojekte des Ideenwettbewerbs “Zusammen-Leben in Globo” statt. Den Sieg trug die Hauptschule Längenfeld mit dem Projekt “Sonnen- und Schattenseiten unserer Erde” davon.

Eine besonders gelungene Kooperation zwischen der Universität und Schulen trug dieser Tage reiche Früchte. Hervorgegangen aus dem erfolgreichen Sachbuch “Unser kleines Dorf. Eine Welt mit 100 Menschen”, das 2010 selbst mit dem Bildungsinnovationspreis des Landes Tirol ausgezeichnet wurde, initiierte ein Team um die Autoren Josef Nussbaumer und Andreas Exenberger (Institut für Wirtschaftstheorie, -politik und -geschichte) und Stefan Neuner, den Herausgeber Markus Mayr und die Pädagogin Christine Rainer für das Schuljahr 2011/12 einen Ideenwettbewerb für Tiroler Schulen.

Ziel des Wettbewerbs war die Prämierung von kreativen, originellen und positiven Ideen mit möglichst starker praktischer Breitenwirkung, die sich der Sensibilisierung für die oft schwierigen Lebensrealitäten der Menschen in allen Teilen der Welt und der Verbesserung des Zusammenlebens widmen. Teilnahmeberechtigt waren alle Tiroler Schulklassen oder Klassenverbünde ab der 5. Schulstufe.

Eine schwierige Auswahl

Eine Auswahl aus den eingereichten Projekten stellte sich am 21. Mai 2012 dann dem Urteil einer fünfköpfigen Jury, der neben Christine Rainer als Vertreterin des Wettbewerbsteams auch Ruth Buchauer (Arbeitskreis Globales Lernen Tirol und Südwind Tirol), Armin Erger, (Wirtschaftspolitische Abteilung der Arbeiterkammer Tirol), Stephanie Schuhmacher (Leiterin der Abteilung Innovation & Nachhaltigkeit der Firma M-Preis) und Andrei Sicoldi, (Leiter des Künstlerhauses Büchsenhausen) angehörten. Die Schülerinnen und Schüler haben sich dabei ordentlich ins Zeug gelegt und so fiel die Wahl schwer. Um der Qualität der Projekte gerecht zu werden, musste der 3. Preis sogar geteilt werden.

Die Preisträger

Den Sieg trug schließlich die Hauptschule Längenfeld davon, wo die Kinder im Ganzjahresprojekt “Sonnen- und Schattenseiten unserer Erde” nicht nur Geld für ein Krankenhaus in Kamerun gesammelt haben, sondern auch ein Buch und einen DVD-Film gestalteten. In vielen Arbeitsstunden weit über die Unterrichtszeit hinaus haben sich die Kinder in diesem Projekt sowohl klassen- wie auch fächerübergreifend mit verschiedenen Themen beschäftigt. Im Mittelpunkt stand dabei der Vergleich zwischen den Lebensbedingungen im Ötztal heute und vor hundert Jahren und der Lebensrealität der Menschen in der Region Oku in Kamerun.

Den 2. Preis erhielt die Handelsakademie Innsbruck, die mit ihrem Projekt “Way to Change the World” unter anderem mit einer Tanzperformance in der Innsbrucker Innenstadt versucht hat, Passanten auf aktuelle Probleme aufmerksam zu machen. Dieses Projekt kann man auch auf Facebook besuchen.

Der 3. Preis wurde zwischen dem Franziskaner-Gymnasium Hall und der Hauptschule Fieberbrunn geteilt, die sich mit ihren Projekten für den Sozialmarkt “Sprungbrett” in Hall und einen Schulneubau in Nepal eingesetzt haben. Während die Haller Schülerinnen und Schüler, zugleich die jüngsten Ausgezeichneten, vor allem mit ihrem konkreten und mutigen Engagement überzeugt haben, mit dem sie Menschen dazu motiviert haben, einen Teil ihrer Einkäufe für einen guten Zweck zu spenden, war das Fieberbrunner Projekt eine sehr breit aufgestellte und in der ganzen Gemeinde während des ganzen Jahres wirksame Initiative. Aus der Vielfalt der Ideen sticht dabei ein Erdäpfelkochbuch heraus, das nicht nur zeigt, dass eine nachhaltigere Ernährung auch sehr gut schmecken kann, sondern das Projekt auch bis ins Finale des österreichweiten “Klimaschutzpreis junior” geführt hat.

Ausstellung der Siegerprojekte

Die vier Siegerprojekte können noch bis einschließlich 1. Juli in der Kulturbackstube “Bäckerei” in Innsbruck im Rahmen einer multimedialen Ausstellung in Augenschein genommen werden. Und natürlich gibt es auch weiter Informationen auf der Homepage www.teamglobo.net.

Der Erfolg ist natürlich auch den zahlreichen Unterstützern des Wettbewerbs zu verdanken, vor allem dem Landesschulrat für Tirol und dem Arbeitskreis Globales Lernen Tirol, sowie den Sponsoren von der Arbeiterkammer Tirol, der Wirtschaftskammer Tirol und der Firma M-Preis. Aufbauend auf der guten Kooperation ist eine Neuauflage des Wettbewerbs für das Schuljahr 2013/14 geplant. Schließlich hat sich gezeigt, dass mit dieser Initiative nicht nur zum Verständnis für ein besseres Leben für alle Menschen in der Welt, sondern auch für ein besseres Zusammenleben vor Ort beigetragen werden kann.

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