Ebenfalls eine junge Leserschaft anzusprechen versucht dieses kreative Werk des „Karitativen Forschungsvereins für nachhaltige Entwicklung Globo“. Es basiert auf einem Gedankenexperiment, mit dessen Hilfe es gelingen soll, die globalen Herausforderungen der Nachhaltigkeit auf eine überschaubare gesellschaftliche Realität herunterzubrechen. Ein weiteres Mal spielen die siebzehn Entwicklungsziele der Vereinten Nationen eine zentrale Rolle bei der vorliegenden Konkretisierung und Problemlösung.
Der philosophisch inspirierte Ausgangspunkt: „Was wäre, wenn die Welt ein Dorf mit nur 100 Menschen wäre?“ Das Autorenteam Globo ist in diesem „mikrosozialen“ Ansicht dry bemüht, Aspekte unter anderem aus dem Umweltschutz, der wirtschaftlichen Entwicklung und der Thematik der sozialen Gerechtigkeit unmittelbar zusammenzuführen. Die fiktiven, aber zugleich sehr authentisch dargestellten Bewohner_innen dieses „global village“ werden auf ihre individuellen Motivationen und Handlungsweisen hin betrachtet, womit ansonsten recht komplexe Zusammenhänge verständlicher gemacht werden sollen. In unterschiedlichen Momenten wird (in)direkt an die Leser_innen appelliert, persönliche Lebensweisen und -welten darin wiederzukennen, zu reflektieren und gegebenenfalls auch zu verändern. Erwähnenswert ist schließlich, dass der Erlös aus diesem Buch ausschließlich lokalen und globalen Sozialprojekte des Vereins zugutekommt.
von Johann Kiem
Sonntagsblatt – Kirchenzeitung der Diözese Bozen-Brixen
91. Jahrgang, Nr. 23, Seite 25